Am 7. Juni, der Vormittag des 33. SEEhenFrühstücks, wurden die Netzwerker von Frau Irmgard Schleich, der Koordinatorin des Theotinum Kinderhospiz e. V., nach Dießen an den Fuß des Marienmünsters eingeladen.
Frau Schleich organisierte in ihrem gastfreundlichen und einladenden Raum ein köstliches Frühstück für alle Teilnehmer und erzählte aufgeschlossen über die Entstehungsgeschichte und die Wirkungsbereiche des Hospizes.
Den Ursprung hat das System des Hospizes in Frankreich und in England. Erst 1970 schwappte das Thema nach Deutschland. 1986 eröffnete das erste Hospiz in Deutschland, es steht in Aachen.
In unserer Region wurde 2008 HosDiAm (Hospizdienst Ammersee e. V.) gegründet, 2014 der Theotinum, der seit 2018 auch eingetragener Verein ist. Ganz einfach ist diese Angelegenheit nicht, dann die Leitung eines Hospizes muss ausgebildet sein in vielen Bereichen, bevor man sich den Titel Koordinator verdient. Dann bedarf es vieler ehrenamtlich helfener Hände, um die Aufgaben zu erfüllen und den Bedürfnissen der Betreuten gerecht zu werden. Zum Beispiel organisiert der Verein die Begleitung kranker Menschen jeden Alters schon ab Diagnosestellung, nach der sich erfahrungsgemäß die erste Krise einstellt. Außerdem wird ein Notruf für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene angeboten, der in schlimmen Situationen immer erreichbar ist, oder auch Nachtwachen bei Sterbenden, um die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Um Menschen mit Behinderung fachgerecht unterstützen zu können ist eine besondere Zertifizierung nötig. „Hospizbegleitung in der Behindertenhilfe“ nennt sich diese Eignung, die auch am Ammersee einige ehrenamtliche BegleiterInnen vorweisen können. Selbst die Familien der Gepflegten werden nicht vergessen. Die Führsorge der Vereine gilt auch ihnen, sogar über den Tod eines Familienangehörigen hinaus.
Neue Wege geht das Hospiz am Ammersee mit der tierunterstützten Therapie. Aktuell besuchen vier Hunde mit ihren ausgebildeten Führern od. Führerinnen Menschen in ihren letzten Wochen oder Tagen und vermitteln Ruhe und Geborgenheit, schenken Zuwendung.
Für viele verschiedene Bereiche sind jeweils eigene Qualifizierungen nötig, die die Ehrenamtlichen in ihrer Freizeit erlernen und erwerben. Lobenswerterweise finden sich viele hilfsbereite Menschen, die ein großes Herz und Sachverstand haben. So konnten auch im vergangenen Jahr viele Ausbildungen von den Vereinen bezahlt werden, um dem Bedarf gerecht zu werden. Im Jahr 2018 wurden 150 Begleitungen angefordert, 98 sind noch laufend. Um diese Menschen auch medizinisch ideal zu versorgen arbeiten die Dießener Helfer mit der Palliativstation Fürstenfeldbruch zusammen, wo drei Ärzte und 13 Pfleger für die Betreuung zu Hause zur Verfügung stehen. Der Wirkungskreis erstreckt sich vom Ammersee-Gebiet bis in den Münchner Westen und Augsburg.
Was das Angebot vervollständigen würde wäre eine Stätte, wohin Pflegebedürftiger UND Angehöriger auf eigenen Wunsch kommen könnten, sich Raum und Freiraum ergeben für die verbleibende gemeinsame Zeit, wo Hilfe und Unterstützung für alle Betroffenen stattfinden könnte und wo Hilfe auch in Form von Gesprächen und Begebnungen mit anderen möglich wäre.
Um diesen Traum zu verwirklichen sucht Frau Schleich dringend eine geeignete Immobilie, am liebsten in Dießen. Können Sie helfen oder haben Sie eine Idee, wie diese wunderbare Idee voran gebracht werden kann? Bitte melden Sie sich gerne bei Frau Schleich vom Theotinum e. V.!
Vielen herzlichen Dank im Namen der Hilfesuchenden für jede noch so kleine Zuwendung oder Unterstützung!
Herr Häckl ging mit gutem Beispiel voran, spendete die gesamten Einnahmen dieses SEEhenFrühstücks und erhöhte auf insgesamt 600.- Euro!
Das Organisations-Team des SEEhenFrühstücks bedankt sich bei Frau Schleich für die Einladung, allen Teilnehmern für Ihr Interesse und drückt die Daumen für das Gelingen des Großprojekts.
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